Donnerstag, 19. März 2015

Hallo, hallo :)

Noch jemand da?? Jo, blöde Frage, ich weiß, aber wie beginnt man nach über 5 Monaten Abstinenz einen Blogentry? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht vor hatte, so lange weg zu bleiben und ich auch gar nicht so richtig begreife, wie die Zeit so schnell vergehen konnte. War ich nicht gerade eben noch schwanger?

Als aller erstes möchte ich mich erstmal ganz herzlich für eure Mails bedanken. Dummerweise hatte ich mich darauf verlassen, dass meine Apps mich schon über neue Mails informieren würden, taten sie aber nicht. Als ich vor kurzem ausversehen auf dem kleinen Symbol landete und über 200 ungelesene Mails sah, fielen mir erstmal die Augen raus. Manno. Das ärgert mich wirklich, denn eine Mail kann ich schnell auf dem Klo beantworten, für einen Post brauche ich deutlich mehr Zeit.

Wir leben hier also alle noch und es geht uns auch ganz gut. Die letzten Monate waren ziemlich heftig, vor allem kurz nach Beginn der unbeabsichtigten Pause ging es hier bergab. Die Hummel war sooo unfassbar anstrengend! Ich bekam gefühlt keinen Schlaf mehr, war tagsüber fix und fertig, unendlich gereizt und froh, wenn ich wenigstens in Ruhe duschen konnte (was ausgesprochen selten der Fall war!). Manchmal frag ich mich, wie ich diese Zeit überstanden habe. Ich hätte mir wohl an so manchen Tagen die Kugel gegeben, hätte ich entsprechendes "Werkzeug" zur Hand gehabt.

Mittlerweile hat sich hier ein Rhythmus eingependelt und es gibt Abende (wie heute), an denen ich nicht direkt auf der Couch einschlafe, sobald die Kleine im Bett liegt. Schon länger habe ich vor, mich hier zu melden, irgendwie kommt trotzdem ständig was dazwischen.

In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wir waren eine Nacht im Krankenhaus, weil die Hummel von der Couch gesegelt ist, sie hat ihr erstes Weihnachten und Silvester erlebt, wir waren ein langes Wochenende in Wien, es gab Schnee und Christian war mit Hummelchen Schlitten fahren. Sie hat Zähne bekommen (3 Stück bisher), gelernt, dass Kinderwagenfahren gar nicht so doof ist und Schnitzel gegessen. Hummelchen und ich waren 2 Mal zu Besuch bei meiner Familie, hatten Besuch von Freundinnen aus Würzburg und Hummel hat eine fiese Bronchitis hinter sich.



Hier also erstmal aktuelle Hummel News

8 Monate Baby sein

Daten: 9-10kg, ich muss mal wieder wiegen. Sie wächst aus den 74er Kleidern raus, einige 80er passen schon

Das mag ich:  morgens mit Papa kuscheln, bevor der zur Arbeit muss; aus dem Fenster schauen (aktuell super spannend, weil der Garten voller Vögel ist und auch der ein oder andere Hase am Feldrand entlang hoppelt);auf dem Bauch schlafen; rückwärts und im Kreis durch die Wohnung robben (heute ist sie tatsächlich ein Stück vorwärts gekrabbelt!) ; "Kuckuck" spielen; draußen sein; auf dem Rücken getragen werden; beim Autofahren aus dem Fenster sehen; beim Spielen die Puzzlematte auseinander nehmen; den Fischen im Teich beim Planschen zusehen




Das mag ich gar nicht: dass der Papa morgens zur Arbeit gehen muss, abends/im Dunkeln Auto fahren; krank sein; länger als bis 7 Uhr schlafen  
 
Das ist neu: Heute ist die Hummel das erste Mal ein Stückchen gekrabbelt; sie sagt "Baba" und zeigt auf den Papa; das Weinen morgens, wenn der Papa geht; Mittagsschlaf im Kinderwagen, meist draußen auf der Terrasse. So kann Mama ein bisschen gärtnern und mal in Ruhe (!) Kaffee trinken.




Erlebnisse: am Dienstag waren wir mit Freundinnen und deren Babys wandern und ich war wieder mal sehr froh darüber, dass wir (auch) tragen. Ich hätte keine Lust gehabt, den Kinderwagen durch den Wald zu schieben und über den riesigen Baumstamm, der auf dem Weg lag, zu hieven. Gestern war das Wetter so schön, dass wir draußen auf der Terrasse spielen konnten.




8 Monate Eltern sein

Neue Erkenntnisse: Babys müssen so niedlich sein, weil sie sooo anstrengend sind :D Ok, die Erkenntnis ist nicht wirklich neu, aber spontan fällt mir nichts anderes ein und ich will diesen Post nicht in der Warteschleife hängen lassen.

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt (zumindest in dem Ausmaß, wie ich es gern hätte); alles, was mit Hobbys zu tun hat; Freunde

Das war blöd: Letzte Woche hatten wir Besuch und der kleine Sohn meiner Freundin fing bei JEDEM Geräusch, das die Hummel gemacht hat, das Heulen an. Das war ziemlich anstrengend. Ansonsten finde ich schlecht-Wetter-Perioden immer doof, weil wir nicht raus können und Hummelchen dann deutlich schlechter schläft. Jaja, es gibt kein schlechtes Wetter, bla bla. Doch. Kälte und Regen ist ne beknackte Kombination, da schleif ich mein Kind und mich nicht raus.




Der glücklichste Moment: Ihr Krabbeln heute, das war soo niedlich!

Nächte: Momentan eigentlich ganz gut. Hummelchen geht gegen 19:30 Uhr ins Bett, schläft bis etwa 6:30 - 7:00 Uhr und wird zwischendurch 2 mal wach. Das ist die perfekte Nacht, natürlich gibt es immer mal wieder welche, die nicht ganz so gut sind (gestern zB hatte sie scheinbar schlimme Alpträume und war bis 22 Uhr mehrfach wach). Generell geht es eigentlich gut mittlerweile, allerdings gewöhnt man sich schnell an die guten Nächte und eine schlechte haut mich wieder völlig aus der Bahn.

So, jetzt seid ihr erstmal auf dem neuesten Stand. Ist denn überhaupt noch jemand da??

Alles Liebe euch

Nadja :)

PS: Bei Instagram bin ich etwas aktiver als hier, falls jemand Interesse daran hat, schreib mir ne Mail :) 

Freitag, 10. Oktober 2014

3 Monate Babyglück

Gestern war die Hummel genau 3 Monate alt. Leider vebrachte ich viel zu viel Zeit des Tages mit im-Stau-stehen und im-Wartezimmer-sitzen. Ich find's ja echt ne Sauerei, dass man extra zur Säuglingssprechstunde kommen soll und dann trotzdem über ne Stunde warten muss *hmpf*

Heute Morgen bekam ich dann erstmal nen Riesenschreck, weil mein geliebtes iPhone einfach aus- und nicht wieder anging *kreisch* Erst ein Reset bei laufendem iTunes brachte Erlösung. Ich dachte schon, sämtliche Hummelfotos seien futsch :(

So, nun aber die Hummel-News:

3 Monate Baby sein


Daten: 7,2kg, Kleidergröße 62/68

Das mag ich: im Tragetuch oder Tragehilfe (Frl. Hübsch) durch die Gegend geschaukelt zu werden; mein Spiegelbild anlachen; mit Papa Quatsch machen; die tolle Schildkröte, die blaues Licht an die Wand wirft und Meeresgeräusche macht; die hübsche Blümchenmütze, die das Frl. Sonnenschein uns geschenkt hat


Das mag ich gar nicht: auf irgendetwas warten müssen, Abende 
 
Das ist neu: Die Hummel versucht, sich aufzusetzen. Wenn sie liegt, sieht es aus wie Sit-ups. Leider wird sie auch schnell motzig, weil sie nicht hochkommt. Auf dem Schoß sitzend trägt sie sich für einige Zeit selbst. Beim Wickeln zappelt sie so, dass sie sich auf dem Rücken im Kreis dreht. Seit ein paar Tagen kann sie richtig lachen, also nicht nur glucksen, sondern richtig loslachen. Soo niedlich! Beim Stillen zieht sie sich selbst an den Haaren, was äußerst schmerzhaft aussieht, sie aber nicht zu stören scheint. Sie entdeckt von Tag zu Tag mehr Laute, kräht und sing manchmal regelrecht.

Erlebnisse: Wir haben die erste Auswärtsübernachtung hinter uns und es hat super geklappt. Die Hummel hat seelig geschlafen, ich leider nicht :( Normal liegt sie ja neben mir und als sie da so im Reisebettchen lag, kam ich überhaupt nicht damit klar.
 
Wir haben eine Wandertour gemacht und hatten sie abwechselnd in der Trage und im Wagen. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie pflegeleicht mein Baby unterwegs ist.
 
Letzten Samstag hatten wir eine Trageberatung und ich hab mir zeigen lassen, wie ich sie mir mit Tragetuch auf den Rücken binden kann. War echt ein seltsames Gefühl, aber es hat super geklappt.
 
Gestern war die Nachuntersuchung beim Orthopäden und es war alles unauffällig, yeah. Hummelchen fand es allerdings allerdings ziemlich scheiße und hat ziemlich übel gebrüllt.


3 Monate Eltern sein

Neue Erkenntnisse: Die Hummel trinkt abends gern mal aus Langeweile, also wird der Papa jetzt öfter zum Spielen und Quatsch machen eingespannt, sonst komm ich von der Couch gar nicht mehr weg.
 
Schlafliedsingen schläfert nicht nur das Baby ein, sondern auch die Mama *haha* In den letzten Nächten bin ich oft vor der Hummel eingeschlafen und mein schlafendes Ich hat dann wohl das Baby vom Einschlafen überzeugt.

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt; nähen; bloggen; Zweisamkeit

Das war blöd: So mancher Abend. Auch, wenn sie tagsüber meist ein kleiner Sonnenschein und total goldig ist, abends wird sie unausstehlich :( Mault, weint und ist mit allem unzufrieden. Und das jeden Abend. Das ist vor allem für den Papa doof, weil er die Hummel oft tagelang nur knatschig erlebt. Letztes Wochenende hat Männe am Oktoberfest etwas zu tief ins Glas geschaut, was mich wirklich wütend gemacht und hier für ziemlich dicke Luft gesorgt hat. Fand die Hummel nicht so witzig.

Der glücklichste Moment: Ihr erstes richtg Lachen zu hören und zu sehen.

Nächte: Es waren ein paar echt gute dabei (6-8 Std Schlaf am Stück), aber auch welche, in denen ich gefühlt kein Auge zugemacht habe. 8 Stunden Schlaf sind mir aber auch echt zu lang. Einen solchen Stillabstand bin ich nicht gewohnt und nach spätestens 6 Stunden werd ich sowieso wach. Dann schau ich alle paar Minuten, ob die Kleine überhaupt noch atmet! Nicht schön.



Darauf freuen wir uns: auf Sonntag *_* Und darauf, bald meine Omas besuchen zu fahren

Das macht Mama glücklich: von der Hummel angelächelt werden; in Ruhe nen Kaffee trinken; die Kleine mal abgenommen zu kriegen und ne kurze Auszeit zu haben; Kleinigkeiten, so haben wir beide beim Stillen die gleiche Armhaltung (angewinkelt hinter dem Kopf). Hummels Blick, wenn sie beim Stillen kurz pausiert, zu mir hochschaut und lächelt. Das ist ein so unfassbar niedlicher und glücklicher Gesichtsausdruck, das ist unbeschreiblich. Meine Schwester war 2 Tage hier und hat sich ganz toll mit um ihre kleine Nichte gekümmert.

Das macht Papa glücklich: die Hummel in der Frl. Hübsch durch die Gegend tragen, mit ihr kuscheln und das schlafende Baby zu beobachten <3


Bei Anna Themama Valrike Wonni Annika Fräulein Sonnenschein Jennifer Wenke Mara Shiva Betti Anki Margarete_Audrey und Anna könnt ihr ähnliche Berichte finden :)

Die Idee stammt von Svenja.

Habt ein schönes Wochenende :)
Nadja

Samstag, 4. Oktober 2014

Live aus dem Orbit

Ich freue mich, sehr sogar. Eben kam dieses Paket hier an und drin ist? Eine Überraschung für EUCH xD Der Inhalt wird nämlich verlost!



Was drin ist? Bleibt dran, bald gibt's die Auflösung :)

Mittwoch, 24. September 2014

Vom Stillfrust zum happy End

Heute möchte ich endlich das Thema Stillen ansprechen. Der regelmäßige Leser hat ja mitbekommen, dass es bei uns anfangs überhaupt nicht rund lief und ich mehrmals kurz davor war, aufzugeben.

Eigentlich begann unsere Stillbeziehung sehr gut. Die Hummel war noch keine 10 Minuten auf der Welt, als ich sie das erste Mal anlegte und es klappte wirklich gut. Sie trank auf beiden Seiten je eine halbe Stunde lang ohne Unterbrechung. Die Hebamme war ganz begeistert und meinte, wir zwei seien Naturtalente. Das machte mich natürlöich irre stolz und beruhigte mich auch irgendwie, denn ich hatte vorher schon etwas Sorge, dass es evtl. nicht klappen könnte. Aus meiner Familie hat kaum jemand gestillt, angeblich hat es bei niemandem funktioniert.

Voll motiviert legte ich mein Kind also fleißig an, wenn sie scheinbar danach verlangte und wurde schnell ernüchert. So harmonisch und friedlich, wie man es in der Werbung sieht, war Stillen gar nicht. Ich hatte jedes Mal höllische Schmerzen beim Anlegen und durch das Lanolin, das ich danach auf die Brustwarzen schmieren sollte, klebten sie an der Kleidung fest, was beim Lösen auch sehr schmerzhaft war. Ich stillte im Liegen, weil ich wegen des Dammrisses nicht sitzen konnte/durfte, fand es aber eigentlich total unbequem.

Einmal kam eine Schwester und fragte, ob das mit dem Stillen funktionierte. Ich sagte einfach ja, denn die Hummel trank ja und war meistens danach auch zufrieden. Die Schmerzen seien normal, das würde sich einpendeln. Dummerweise sprach ich nicht an, dass ich das Stillen so unbequem fand und mir schon richtig der Rücken weh tat. Ehrlich gesagt spielte da auch eine große Portion falscher Stolz mit hinein. Ich wollte mir keine verschiedenen Positionen oder das Anlegen zeigen lassen, ich wollte es selbst hinkriegen. Haben andere ja schließlich auch schon geschafft.

Am 2. und 3. Tag nach der Geburt kam schließlich der Milcheinschuss und die nächste Qual begann. Innerhalb von Stunden wurden die Brüste riesig und taten nun auch ganz grausig weh. Ich fragte mich zum ersten Mal, was sich die Natur dabei nur gedacht hatte. Noch hatte ich immerhin das Glück, dass die Hummel nach jedem Stillen ca. 4 Stunden schlief. Trotzdem wurde meine linke Brustwarze bald blutig und löchrig, die Schmerzen kaum zu ertragen

1,5 Wochen nach der Geburt hatte ich abends schlimmen Schüttelfrost (fragt nicht wie das ist, wenn man unter Dusche das Gefühl hat zu erfrieren und die Nippel eh schon weh tun. Es war grausam!) und am nächsten Tag 40°C Fieber. Meine linke Brust war knallrot, heiß und entzündet. Um den Milchstau loszuwerden, sollte ich links häufiger anlegen. Ich war durch das Fieber natürlich total geschwächt, also zeigte mir meine Hebamme das Stillen im Liegen. 'Hätte ich das mal im Krankenhaus gewusst!', schoss es mir durch den Kopf. War nämlich eigentlich doch ganz bequem, wenn man es denn richtig machte. Leider verschlimmerten sich die Schmerzen in der Brustwarze durch das häufige einseitige Stillen und ich schrie bei jedem Anlegen auf, weinte die komplette Stillzeit durch und war danach klatschnass geschwitzt. Ich begann vor Angst zu zittern, wenn mein Kind wach wurde und Hunger hatte. Christian tigerte völlig aufgelöst durch die Wohnung und war kurz davor, Fertignahrung zu besorgen, um mich von diesen Qualen zu erlösen.

Meine Hebamme, die mich ständig zum Durchhalten animierte, zog einen letzten Trumpf aus dem Ärmel und riet mir, mich an die Stillberatung in meiner Entbindungsklinik zu wenden. Ich wusste nichtmal, dass es sowas gibt. Ich hatte Glück, die Beraterin war sofort per Telefon zu sprechen und machte abends einen Termin mit mir aus. Außerdem sollte ich mir eine elektrische Milchpumpe und ein Antibiotikum gegen die Entzündung verschreiben lassen.

Abends fuhren wir dann mit Baby und Pumpe im Gepäck ins Krankenhaus. Frau J. zeigte mir nicht nur den richtigen Umgang mit der Pumpe, sondern gab mir auch viele Tips, wie ich meine Milchproduktion regulieren konnte. Endlich wurde auch die Ursache für den Milchstau gefunden. Meine Milch war so fettig, dass die Milchkanäle links völlig verstopft waren und kaum Milch heraus kam. Dies war auch der Grund, weshalb die Hummel dort alles kaputt gebissen hatte. Sie musste eine Wahnsinnskraft aufwenden, um überhaupt etwas zu bekommen. Die Milchpumpe saugte die Verstopfungen ab, mein Baby hätte das in diesem Alter niemals schaffen können. Seitdem nehme ich Lecitin-Kapseln, die Milch wird dadurch dünner und fließt besser ab.

3 Wochen lang pumpte ich links ab und stillte nur mit rechts, denn die Brustwarze sollte erstmal heilen können. Schön war das nicht, denn nach jedem Stillen musste ich nachts noch raus und pumpen, obwohl ich den Schlaf dringend hätte brauchen können. Außerdem ließ mir mein Baby tagsüber nicht unbedingt Zeit zum Abpumpen, was sehr oft zu schmerzender, geschwollener Brust führte. Auch dauerte es lange, bis meine Brustwarzen sich an das saugende Baby gewöhnen konnten, denn links wurde ja nur gepumpt und die rechte stand unter Dauerbelastung.

Zusätzlich zu den körperlichen Schwierigkeiten belastete mich die Abhängigkeit. Ich musste immer da sein, ohne mich ging nichts und ich fühlte mich, wie in Ketten gelegt. Mit Baby konnten wir nirgends hin, da sie so schnell überreizt war, ohne Baby konnte ich aber auch nicht weg, da ich ja stillen und pumpen musste. Entgegen aller Meinungen gingen auch die Schmerzen einfach nicht weg, obwohl mir bei der Stillberatung versichert wurde, dass ich alles richtig machte. Die Familie meines Freundes redete permanent auf mich ein, ich solle doch abstillen, die Schmerzen seien nicht normal  und wenn ich Fläschchen geben würde, wüsste ich wenigstens, wie viel die Kleine trinkt. Auf einer Feier durfte ich mir dann noch anhören, dass mein Kind nicht satt sei, weil sie nach einer Stunde stillen immer noch Hunger hatte und herzzerreißend schrie (sie steckte mitten im ersten Wachstumsschub, fand ich später heraus).

Also kam der Tag, an dem ich beschloss, das Stillen aufzugeben. Ich war immer der Überzeugung, dass es das Beste für mein Baby ist und dieser Gedanke ließ mich durchhalten, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich erzählte einer langjährigen Freundin davon, die selbst 2 Kinder hat, aber nie stillen konnte und sie sagte mir: "Nadja, sei mir nicht böse, dass ich das so sage, aber du musst dich auch auf's Mamasein einlassen. Dein Leben ist nicht schlechter geworden, es ist nur anders. Diese Veränderung musst du akzeptieren, ansonsten kämpfst du die nächsten Jahre mit Kind gegen deine eigenen Windmühlen." Ich begann zu weinen, denn sie hatte Recht. Ich hatte krampfhaft versucht, meinem alten Leben hinterher zu jagen, während mein neues neben mir auf und ab hüpfte und nach Aufmerksamkeit schrie. Anstatt zu sehen, wie schön es auch war, mein Baby endlich live bei mir zu haben, habe ich mir nur die (scheinbar) negativen Auswirkungen vor Augen gehalten.

Ich sah mein schlafendes Baby an, atmete tief durch und beschloss, dem neuen Leben eine Chance zu geben. Ich machte mir klar, dass stillen eigentlich auch sehr praktisch ist, denn ich muss unterwegs nie lange Mahlzeiten zubereiten, sondern kann sofort loslegen. Beim Stillen ist mir mein Baby so nah wie niemandem sonst, es sind Momente, die nur uns gehören und die uns keiner wegnehmen kann. Außerdem stillte ich ab denn erstmal nur im Liegen. Ich richtete es uns auf der Couch gemütlich ein, packte überall Decken und Kissen in greifbare Nähe und achtete darauf, sie bei den ersten Anzeichen von Hunger anzulegen, damit sie in Ruhe anfangen konnte zu trinken, statt hektisch an mir herum zu reißen. Der nächste Tag war der erste, an dem ich mein Baby schmerzfrei stillte.

Mittlerweile kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Natürlich ist es manchmal anstrengend, denn zu Wachstumszeiten hängt die Hummel wie eine Klette an mir und zehrt mich, gefühlt, aus. Aber ich weiß dennoch, dass ich das richtige für mich und mein Baby getan habe, denn jede Nacht mehrmals aufstehen und Fläschchen rühren würde uns beide wohl in den Wahnsinn treiben. Ich stille sie nach ihrem Bedarf, tagsüber öfter, nachts normalerweise nicht so oft. Sie bestimmt, wann sie trinken will, denn nur sie weiß, wann sie Hunger oder Durst hat. Ich esse und trinke ja auch, wenn mir danach ist und nicht, wenn es mir jemand erlaubt. Das heißt, dass ich nicht auf die Uhr schaue, was mir natürlich auch wieder Kritik entgegenbrachte.

"Was, du stillst schon wieder? 2 Stunden sind doch noch gar nicht vorbei, das ist aber nicht normal!" Und das von einer Frau, die selbst NIE gestillt hat, weil es ihr zu umständlich war! "Was, du stillst? Aber dann weißt du doch gar nicht, wie viel sie getrunken hat!" Nö, weiß ich auch nicht, aber ich weiß ja auch nicht, wie viel Hunger sie hat. Weiß ICH denn vorher, wie viel ich essen will/kann, wenn ich hungrig bin? Diese Einstellung, dass ein Baby wie eine Maschine funktionieren und streng nach Uhr gefüttert werden soll, macht mich so wütend, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Man merkt doch, ob das Kind noch/wieder Hunger hat oder ob es aus Langeweile an die Brust will. Letzteres lasse ich nicht zu, meine Brustwarzen sind dazu einfach zu empfindlich, aber ansosnten höre ich auf mein Kind und mein Gefühl und wir fahren gut damit. Da sie jede Woche zwischen 300 und 400g zunimmt, kann mir auch keiner erzählen, dass mein Kind nicht satt wird. Rein aus Neugier (ok, und um den Nervensägen eins auszuwischen) habe ich in der Apotheke eine Babywaage bestellt, um zu schauen, wie viel die Hummel bei einer Mahlzeit trinkt.

Ich genieße es mittlerweile, dass wir uns so nah sind und diese Nähe mit niemandem teilen müssen. Nur mein Mädchen und ich. Klingt egoistisch, aber ich würde es der buckligen Verwandtschaft auch schlicht nicht gönnen, wenn sie mein Baby füttern könnten!

Stillen ist für ein Baby so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es bietet Körperkontakt mit Mama, Trost und Geborgenheit. Sprecht euren Kindern das nicht ab und hört auf euer Bauchgefühl, auch, wenn irgendwer der Meinung ist, er oder sie müsse es besser wissen.

Alles Liebe

Nadja

PS: Ich möchte hiermit natürlich niemandem Vorhaltungen machen, der sein Baby aus welchen Gründen auch immer nicht stillen kann! Weder mein Freund, noch ich wurden gestillt und sind trotzdem groß geworden (mein Freund sogar seeehr groß *haha*). Ich habe auch trotzdem eine gute Bindung zu meiner Mama. Bindung entsteht nicht nur durch stillen, Mamaliebe hat soo viele Facetten. Ich persönlich denke aber, dass man immer alles versuchen sollte, bevor man das Stillen einfach so aufgibt, denn es hat auch so viele schöne Seiten für einen selbst und für sein Kind. Und im Endeffekt ist die Stillzeit soo kurz im Vergleich zum Rest des Lebens, dass ich einfach denke, dass man einen gewissen Verzicht in dieser kurzen Zeit ruhig auf sich nehmen kann.

Freitag, 19. September 2014

10 Wochen Babyglück






10 Wochen Baby sein

Daten: 6,8kg, Größe weiß ich nicht, aber sie ist schon wieder gewachsen

Das mag ich: im Ringsling auf der Hüfte getragen werden, so sehe ich ganz viel, bin aber sicher bei Mama; auf Papa oder mit Abzugshaubenkrach einschlafen; Mama morgens anbrabbeln und lustige Geräusche machen; mit Papa baden; im Stillkissen schlafen; das Mobile über dem Bettchen

Das mag ich gar nicht: allein bei Papa bleiben; abends im Bett einschlafen, dafür braucht es bitte die Couch
 
Das ist neu: die Hummel ist seeehr anhänglich und merkt sofort, wenn ich nicht da bin. Gestern war ich kurz einkaufen und sie mit dem Papa allein. Sie hat nur geweint, die ganze Zeit :( So lang weint sie sonst nie. Sie entdeckt ihre Füße und fängt auch an, andere Leute anzulächeln. Ihrem Cousin und seinem Kumpel beim Spielen zuzusehen findet sie super spannend. Sie ist total zappelig und strampelt an einer Tour, was das Wickeln echt schwer macht. Sie quäkt und quietscht manchmal und ist dann ganz irritiert von sich selbst. Wenn ich die Spieluhr anmache, schaut sie sich um, woher das Geräusch kommt. Sie brabbelt manchmal im Schlaf, das ist soooo niedlich :D Sie beschäftigt sich manchmal auch allein, guckt aus dem Fenster oder begutachtet ihre Hände. Das geht teilweise 15-20 Minuten lang gut *yeah*

Erlebnisse: mit Mama in Darmstadt shoppen gewesen


Beim Kinderarzt hatte sie einen charmanten Verehrer, der sie mit Essen beeindrucken wollte und ihr *zack* ein Gummibärchen in den Mund schob *haha* Ich war kurz erschrocken, aber eigdntlich fand ich's total niedlich von ihm. Ist auch nix passiert, aber er weiß jetzt, dass Babys keine Gummibärchen essen dürfen :)
10 Wochen Eltern sein

Neue Erkenntnisse: wenn ich beim Zähneputzen morgens durch's Bad hüpfe und tanze, fängt die Babymaus NICHT an zu weinen, sondern lacht sich nen Ast. Das Kind wächst viiiel zu schnell! Wenn man ihre kleine in die große Badewanne stellt und sich der Papa dahiner setzt, klappt baden auch ^^

Tanzendes Baby während Mama Zähne putzt <3

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt, wie immer; lernen; nähen; bloggen; Zweisamkeit

Das war blöd: Irgendwie der Besuch bei Männes Oma. Ich fühle mich einfach nicht wohl, wenn sie die Hummel auf dem Arm hat und die Kleine ist auch nicht begeistert davon. Aber ich hab momentan auch nicht die Kraft, permanent gegen diese Windmühlen anzukämpfen :( Dummerweise wohnt die Schwägerin im gleichen Haus und die wollte ich nun doch mal wieder sehen.

Der glücklichste Moment: morgens von meinem kleinen Sonnenschein angelächelt zu werden; abends im Bett liegen und dem friedlich schlafenden Baby beim Atmen zuhören

Nächte: durchwachsen, immer noch

Darauf freuen wir uns: Montag geht der Rückbildungskurs los und ich bin schon ganz gespannt, wie sich Madame dort schlägt. Hoffentlich weint sie nicht nur :-/

Das macht Mama glücklich: von der Hummel angelächelt werden; in Ruhe nen Kaffee trinken; die Kleine mal abgenommen zu kriegen und ne kurze Auszeit zu haben

Das macht Papa glücklich: Die Hummel abends in den Schlaf zu kuscheln; nachts zu schlafen, ohne vom Baby geweckt zu werden


Hier wird noch gekugelt: Mandy



Die Idee stammt von Svenja.

Habt ne gute Zeit :)

Nadja