Mittwoch, 24. September 2014

Vom Stillfrust zum happy End

Heute möchte ich endlich das Thema Stillen ansprechen. Der regelmäßige Leser hat ja mitbekommen, dass es bei uns anfangs überhaupt nicht rund lief und ich mehrmals kurz davor war, aufzugeben.

Eigentlich begann unsere Stillbeziehung sehr gut. Die Hummel war noch keine 10 Minuten auf der Welt, als ich sie das erste Mal anlegte und es klappte wirklich gut. Sie trank auf beiden Seiten je eine halbe Stunde lang ohne Unterbrechung. Die Hebamme war ganz begeistert und meinte, wir zwei seien Naturtalente. Das machte mich natürlöich irre stolz und beruhigte mich auch irgendwie, denn ich hatte vorher schon etwas Sorge, dass es evtl. nicht klappen könnte. Aus meiner Familie hat kaum jemand gestillt, angeblich hat es bei niemandem funktioniert.

Voll motiviert legte ich mein Kind also fleißig an, wenn sie scheinbar danach verlangte und wurde schnell ernüchert. So harmonisch und friedlich, wie man es in der Werbung sieht, war Stillen gar nicht. Ich hatte jedes Mal höllische Schmerzen beim Anlegen und durch das Lanolin, das ich danach auf die Brustwarzen schmieren sollte, klebten sie an der Kleidung fest, was beim Lösen auch sehr schmerzhaft war. Ich stillte im Liegen, weil ich wegen des Dammrisses nicht sitzen konnte/durfte, fand es aber eigentlich total unbequem.

Einmal kam eine Schwester und fragte, ob das mit dem Stillen funktionierte. Ich sagte einfach ja, denn die Hummel trank ja und war meistens danach auch zufrieden. Die Schmerzen seien normal, das würde sich einpendeln. Dummerweise sprach ich nicht an, dass ich das Stillen so unbequem fand und mir schon richtig der Rücken weh tat. Ehrlich gesagt spielte da auch eine große Portion falscher Stolz mit hinein. Ich wollte mir keine verschiedenen Positionen oder das Anlegen zeigen lassen, ich wollte es selbst hinkriegen. Haben andere ja schließlich auch schon geschafft.

Am 2. und 3. Tag nach der Geburt kam schließlich der Milcheinschuss und die nächste Qual begann. Innerhalb von Stunden wurden die Brüste riesig und taten nun auch ganz grausig weh. Ich fragte mich zum ersten Mal, was sich die Natur dabei nur gedacht hatte. Noch hatte ich immerhin das Glück, dass die Hummel nach jedem Stillen ca. 4 Stunden schlief. Trotzdem wurde meine linke Brustwarze bald blutig und löchrig, die Schmerzen kaum zu ertragen

1,5 Wochen nach der Geburt hatte ich abends schlimmen Schüttelfrost (fragt nicht wie das ist, wenn man unter Dusche das Gefühl hat zu erfrieren und die Nippel eh schon weh tun. Es war grausam!) und am nächsten Tag 40°C Fieber. Meine linke Brust war knallrot, heiß und entzündet. Um den Milchstau loszuwerden, sollte ich links häufiger anlegen. Ich war durch das Fieber natürlich total geschwächt, also zeigte mir meine Hebamme das Stillen im Liegen. 'Hätte ich das mal im Krankenhaus gewusst!', schoss es mir durch den Kopf. War nämlich eigentlich doch ganz bequem, wenn man es denn richtig machte. Leider verschlimmerten sich die Schmerzen in der Brustwarze durch das häufige einseitige Stillen und ich schrie bei jedem Anlegen auf, weinte die komplette Stillzeit durch und war danach klatschnass geschwitzt. Ich begann vor Angst zu zittern, wenn mein Kind wach wurde und Hunger hatte. Christian tigerte völlig aufgelöst durch die Wohnung und war kurz davor, Fertignahrung zu besorgen, um mich von diesen Qualen zu erlösen.

Meine Hebamme, die mich ständig zum Durchhalten animierte, zog einen letzten Trumpf aus dem Ärmel und riet mir, mich an die Stillberatung in meiner Entbindungsklinik zu wenden. Ich wusste nichtmal, dass es sowas gibt. Ich hatte Glück, die Beraterin war sofort per Telefon zu sprechen und machte abends einen Termin mit mir aus. Außerdem sollte ich mir eine elektrische Milchpumpe und ein Antibiotikum gegen die Entzündung verschreiben lassen.

Abends fuhren wir dann mit Baby und Pumpe im Gepäck ins Krankenhaus. Frau J. zeigte mir nicht nur den richtigen Umgang mit der Pumpe, sondern gab mir auch viele Tips, wie ich meine Milchproduktion regulieren konnte. Endlich wurde auch die Ursache für den Milchstau gefunden. Meine Milch war so fettig, dass die Milchkanäle links völlig verstopft waren und kaum Milch heraus kam. Dies war auch der Grund, weshalb die Hummel dort alles kaputt gebissen hatte. Sie musste eine Wahnsinnskraft aufwenden, um überhaupt etwas zu bekommen. Die Milchpumpe saugte die Verstopfungen ab, mein Baby hätte das in diesem Alter niemals schaffen können. Seitdem nehme ich Lecitin-Kapseln, die Milch wird dadurch dünner und fließt besser ab.

3 Wochen lang pumpte ich links ab und stillte nur mit rechts, denn die Brustwarze sollte erstmal heilen können. Schön war das nicht, denn nach jedem Stillen musste ich nachts noch raus und pumpen, obwohl ich den Schlaf dringend hätte brauchen können. Außerdem ließ mir mein Baby tagsüber nicht unbedingt Zeit zum Abpumpen, was sehr oft zu schmerzender, geschwollener Brust führte. Auch dauerte es lange, bis meine Brustwarzen sich an das saugende Baby gewöhnen konnten, denn links wurde ja nur gepumpt und die rechte stand unter Dauerbelastung.

Zusätzlich zu den körperlichen Schwierigkeiten belastete mich die Abhängigkeit. Ich musste immer da sein, ohne mich ging nichts und ich fühlte mich, wie in Ketten gelegt. Mit Baby konnten wir nirgends hin, da sie so schnell überreizt war, ohne Baby konnte ich aber auch nicht weg, da ich ja stillen und pumpen musste. Entgegen aller Meinungen gingen auch die Schmerzen einfach nicht weg, obwohl mir bei der Stillberatung versichert wurde, dass ich alles richtig machte. Die Familie meines Freundes redete permanent auf mich ein, ich solle doch abstillen, die Schmerzen seien nicht normal  und wenn ich Fläschchen geben würde, wüsste ich wenigstens, wie viel die Kleine trinkt. Auf einer Feier durfte ich mir dann noch anhören, dass mein Kind nicht satt sei, weil sie nach einer Stunde stillen immer noch Hunger hatte und herzzerreißend schrie (sie steckte mitten im ersten Wachstumsschub, fand ich später heraus).

Also kam der Tag, an dem ich beschloss, das Stillen aufzugeben. Ich war immer der Überzeugung, dass es das Beste für mein Baby ist und dieser Gedanke ließ mich durchhalten, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich erzählte einer langjährigen Freundin davon, die selbst 2 Kinder hat, aber nie stillen konnte und sie sagte mir: "Nadja, sei mir nicht böse, dass ich das so sage, aber du musst dich auch auf's Mamasein einlassen. Dein Leben ist nicht schlechter geworden, es ist nur anders. Diese Veränderung musst du akzeptieren, ansonsten kämpfst du die nächsten Jahre mit Kind gegen deine eigenen Windmühlen." Ich begann zu weinen, denn sie hatte Recht. Ich hatte krampfhaft versucht, meinem alten Leben hinterher zu jagen, während mein neues neben mir auf und ab hüpfte und nach Aufmerksamkeit schrie. Anstatt zu sehen, wie schön es auch war, mein Baby endlich live bei mir zu haben, habe ich mir nur die (scheinbar) negativen Auswirkungen vor Augen gehalten.

Ich sah mein schlafendes Baby an, atmete tief durch und beschloss, dem neuen Leben eine Chance zu geben. Ich machte mir klar, dass stillen eigentlich auch sehr praktisch ist, denn ich muss unterwegs nie lange Mahlzeiten zubereiten, sondern kann sofort loslegen. Beim Stillen ist mir mein Baby so nah wie niemandem sonst, es sind Momente, die nur uns gehören und die uns keiner wegnehmen kann. Außerdem stillte ich ab denn erstmal nur im Liegen. Ich richtete es uns auf der Couch gemütlich ein, packte überall Decken und Kissen in greifbare Nähe und achtete darauf, sie bei den ersten Anzeichen von Hunger anzulegen, damit sie in Ruhe anfangen konnte zu trinken, statt hektisch an mir herum zu reißen. Der nächste Tag war der erste, an dem ich mein Baby schmerzfrei stillte.

Mittlerweile kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Natürlich ist es manchmal anstrengend, denn zu Wachstumszeiten hängt die Hummel wie eine Klette an mir und zehrt mich, gefühlt, aus. Aber ich weiß dennoch, dass ich das richtige für mich und mein Baby getan habe, denn jede Nacht mehrmals aufstehen und Fläschchen rühren würde uns beide wohl in den Wahnsinn treiben. Ich stille sie nach ihrem Bedarf, tagsüber öfter, nachts normalerweise nicht so oft. Sie bestimmt, wann sie trinken will, denn nur sie weiß, wann sie Hunger oder Durst hat. Ich esse und trinke ja auch, wenn mir danach ist und nicht, wenn es mir jemand erlaubt. Das heißt, dass ich nicht auf die Uhr schaue, was mir natürlich auch wieder Kritik entgegenbrachte.

"Was, du stillst schon wieder? 2 Stunden sind doch noch gar nicht vorbei, das ist aber nicht normal!" Und das von einer Frau, die selbst NIE gestillt hat, weil es ihr zu umständlich war! "Was, du stillst? Aber dann weißt du doch gar nicht, wie viel sie getrunken hat!" Nö, weiß ich auch nicht, aber ich weiß ja auch nicht, wie viel Hunger sie hat. Weiß ICH denn vorher, wie viel ich essen will/kann, wenn ich hungrig bin? Diese Einstellung, dass ein Baby wie eine Maschine funktionieren und streng nach Uhr gefüttert werden soll, macht mich so wütend, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Man merkt doch, ob das Kind noch/wieder Hunger hat oder ob es aus Langeweile an die Brust will. Letzteres lasse ich nicht zu, meine Brustwarzen sind dazu einfach zu empfindlich, aber ansosnten höre ich auf mein Kind und mein Gefühl und wir fahren gut damit. Da sie jede Woche zwischen 300 und 400g zunimmt, kann mir auch keiner erzählen, dass mein Kind nicht satt wird. Rein aus Neugier (ok, und um den Nervensägen eins auszuwischen) habe ich in der Apotheke eine Babywaage bestellt, um zu schauen, wie viel die Hummel bei einer Mahlzeit trinkt.

Ich genieße es mittlerweile, dass wir uns so nah sind und diese Nähe mit niemandem teilen müssen. Nur mein Mädchen und ich. Klingt egoistisch, aber ich würde es der buckligen Verwandtschaft auch schlicht nicht gönnen, wenn sie mein Baby füttern könnten!

Stillen ist für ein Baby so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es bietet Körperkontakt mit Mama, Trost und Geborgenheit. Sprecht euren Kindern das nicht ab und hört auf euer Bauchgefühl, auch, wenn irgendwer der Meinung ist, er oder sie müsse es besser wissen.

Alles Liebe

Nadja

PS: Ich möchte hiermit natürlich niemandem Vorhaltungen machen, der sein Baby aus welchen Gründen auch immer nicht stillen kann! Weder mein Freund, noch ich wurden gestillt und sind trotzdem groß geworden (mein Freund sogar seeehr groß *haha*). Ich habe auch trotzdem eine gute Bindung zu meiner Mama. Bindung entsteht nicht nur durch stillen, Mamaliebe hat soo viele Facetten. Ich persönlich denke aber, dass man immer alles versuchen sollte, bevor man das Stillen einfach so aufgibt, denn es hat auch so viele schöne Seiten für einen selbst und für sein Kind. Und im Endeffekt ist die Stillzeit soo kurz im Vergleich zum Rest des Lebens, dass ich einfach denke, dass man einen gewissen Verzicht in dieser kurzen Zeit ruhig auf sich nehmen kann.

Freitag, 19. September 2014

10 Wochen Babyglück






10 Wochen Baby sein

Daten: 6,8kg, Größe weiß ich nicht, aber sie ist schon wieder gewachsen

Das mag ich: im Ringsling auf der Hüfte getragen werden, so sehe ich ganz viel, bin aber sicher bei Mama; auf Papa oder mit Abzugshaubenkrach einschlafen; Mama morgens anbrabbeln und lustige Geräusche machen; mit Papa baden; im Stillkissen schlafen; das Mobile über dem Bettchen

Das mag ich gar nicht: allein bei Papa bleiben; abends im Bett einschlafen, dafür braucht es bitte die Couch
 
Das ist neu: die Hummel ist seeehr anhänglich und merkt sofort, wenn ich nicht da bin. Gestern war ich kurz einkaufen und sie mit dem Papa allein. Sie hat nur geweint, die ganze Zeit :( So lang weint sie sonst nie. Sie entdeckt ihre Füße und fängt auch an, andere Leute anzulächeln. Ihrem Cousin und seinem Kumpel beim Spielen zuzusehen findet sie super spannend. Sie ist total zappelig und strampelt an einer Tour, was das Wickeln echt schwer macht. Sie quäkt und quietscht manchmal und ist dann ganz irritiert von sich selbst. Wenn ich die Spieluhr anmache, schaut sie sich um, woher das Geräusch kommt. Sie brabbelt manchmal im Schlaf, das ist soooo niedlich :D Sie beschäftigt sich manchmal auch allein, guckt aus dem Fenster oder begutachtet ihre Hände. Das geht teilweise 15-20 Minuten lang gut *yeah*

Erlebnisse: mit Mama in Darmstadt shoppen gewesen


Beim Kinderarzt hatte sie einen charmanten Verehrer, der sie mit Essen beeindrucken wollte und ihr *zack* ein Gummibärchen in den Mund schob *haha* Ich war kurz erschrocken, aber eigdntlich fand ich's total niedlich von ihm. Ist auch nix passiert, aber er weiß jetzt, dass Babys keine Gummibärchen essen dürfen :)
10 Wochen Eltern sein

Neue Erkenntnisse: wenn ich beim Zähneputzen morgens durch's Bad hüpfe und tanze, fängt die Babymaus NICHT an zu weinen, sondern lacht sich nen Ast. Das Kind wächst viiiel zu schnell! Wenn man ihre kleine in die große Badewanne stellt und sich der Papa dahiner setzt, klappt baden auch ^^

Tanzendes Baby während Mama Zähne putzt <3

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt, wie immer; lernen; nähen; bloggen; Zweisamkeit

Das war blöd: Irgendwie der Besuch bei Männes Oma. Ich fühle mich einfach nicht wohl, wenn sie die Hummel auf dem Arm hat und die Kleine ist auch nicht begeistert davon. Aber ich hab momentan auch nicht die Kraft, permanent gegen diese Windmühlen anzukämpfen :( Dummerweise wohnt die Schwägerin im gleichen Haus und die wollte ich nun doch mal wieder sehen.

Der glücklichste Moment: morgens von meinem kleinen Sonnenschein angelächelt zu werden; abends im Bett liegen und dem friedlich schlafenden Baby beim Atmen zuhören

Nächte: durchwachsen, immer noch

Darauf freuen wir uns: Montag geht der Rückbildungskurs los und ich bin schon ganz gespannt, wie sich Madame dort schlägt. Hoffentlich weint sie nicht nur :-/

Das macht Mama glücklich: von der Hummel angelächelt werden; in Ruhe nen Kaffee trinken; die Kleine mal abgenommen zu kriegen und ne kurze Auszeit zu haben

Das macht Papa glücklich: Die Hummel abends in den Schlaf zu kuscheln; nachts zu schlafen, ohne vom Baby geweckt zu werden


Hier wird noch gekugelt: Mandy



Die Idee stammt von Svenja.

Habt ne gute Zeit :)

Nadja

Freitag, 12. September 2014

12 von 12 im September

Bah, ist das ein Mistwetter! Man meint glatt, wir hätten schon November, ätzend.

Immerhin krieg ich immer gute Laune, wenn ich unseren Wickelplatz im Erdgeschoss sehe. Ich liebe die Äffchen der Unterlage <3


Nächster gute Launefaktor: Die Windelwäsche *_* So macht Wäsche Spaß


Die Hummel ist wach und will aus dem Schlafsack raus. Geschlafen wird nur, wenn mindestens ein Füßchen rausguckt. Nachts wird ihr Oberkörper gepuckt, damit sie sich die Fäustchen nicht permanent ins Gesicht schlägt und sich aufweckt :-/


Mama wird festgehalten, damit sie beim Stilllen nicht davon läuft. Tja, Kind weiß noch nicht, dass ich das ja gar nicht kann ;)


Frühstück für mich. Endlich wieder essen, was ich mag


Fuchsblusenoutfit - What does the Fox say? 


Nachdem wir (endlich!) diesen ätzenden Elterngeldantrag abgegeben hatten, waren wir noch kurz im Loop5 in Weiterstadt. Kein Trip ins Loop ohne Currywurst ;)


Danach hab ich noch ein bisschen Babyshopping betrieben. Ich wollte mir eigentlich bei h&m eine Fakefur-Weste kaufen, aber 38 war natürlich aus *grml* Männe hat nach Schuhen für's Büro geschaut, aber gefunden haben wir nix.


Zuhause haben wir erstmal ne Runde gekuschelt


kleiner Snack für mich


Passend zum Herbstwetter gibt's Kerzen und ich überlege, den Kamin anzuzünden...


Kartonsammlung für Onlineverkäufe


Was habt ihr so gemacht heute? Mehr 12 von 12 gibt's bei Frau Kännchen :)

Donnerstag, 11. September 2014

2 Monate Babyglück

Wow, die Hummel ist schon 2 Monate alt, wo ist die Zeit hin? Einerseits würde ich sie gern anhalten, andererseits verfolge ich die Fortschritte, die sie jeden Tag macht, so gespannt und freue mich über all das Neue, das sie von Woche zu Woche kann. Leider bringt das auch doofe Veränderungen mit sich. Noch vor 2 Wochen schlief sie am liebsten bäuchlings auf einem von uns ein, mittlerweile reckt sie dann sofort den Kopf nach oben, um so viel wie möglich zu sehen. Abends schläft sie rücklings liegend auf dem Papa ein (ich bin scheinbar nicht so bequem), Hauptsache, sie kann so lang es geht in die Weltgeschichte gucken. Ich fand es immer sehr schön, wenn sie bäuchlings auf mir lag und finde es sehr schade, dass diese Zeit schon vorbei ist :(

9 Wochen Baby sein

Daten: 6,5kg, Größe weiß ich nicht, aber sie ist RIESIG!

Das mag ich: im Ringsling auf der Hüfte getragen werden, so sehe ich ganz viel, bin aber sicher bei Mama; auf Papa oder mit Abzugshaubenkrach einschlafen; Mama morgens anbrabbeln und lustige Geräusche machen; wenn Mama mit dem Bärli rasselt



Das mag ich gar nicht: Mama wenigstens mal aufs Klo gehen lassen; Kleider über den Kopf gezogen bekommen
 
Das ist neu: das erste Mal zugegriffen; das erste Mal krank gewesen; tagsüber wird nur noch zur Abzugshaube eingeschlafen; gebrabbelt und "erzählt" wird nur mit Mama, andere Leute werden höchstens intensiv angestarrt; die eigenen Hände werden immer mal verwirrt betrachtet und bei Müdigkeit die Augen gerieben

Erlebnisse: am Wochenende einen größeren Ausflug mit vielen Leuten unternommen und gut überstanden :)


9 Wochen Eltern sein

Neue Erkenntnisse: so ne Abzugshaube nervt auf Dauer gewaltig :-/ Hausmittel gegen roten Popo sind nutzlos, aber nackig an der Luft strampeln findet Madame auch blöd; studieren mit Kind ist nicht halb so leicht wie gedacht :( Wie man lernen soll, wenn das verschnupfte Baby an einem hängt, hab ich jedenfalls bisher nicht rausfinden können :(

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt, wie immer; lernen; nähen; bloggen; Zweisamkeit

Das war blöd: die letzten Nächte; dass ich jetzt erkältet bin; die Klausur sausen lassen zu müssen; dass Christian so viel arbeiten musste

Der glücklichste Moment: morgens von meinem kleinen Sonnenschein angelächelt zu werden

Nächte: durchwachsen, immer noch

Darauf freuen wir uns: mir fällt nichts besonderes ein

Das macht Mama glücklich: von der Hummel angelächelt werden; in Ruhe nen Kaffee trinken

Das macht Papa glücklich: Die Hummel abends in den Schlaf zu kuscheln; nachts zu schlafen, ohne vom Baby geweckt zu werden


Hier wird noch gekugelt: Mandy




Die Idee stammt von Svenja.

Alles Liebe

Nadja 

Montag, 8. September 2014

Live aus dem Orbit

Die Hummel schläft. Nicht irgendwie, sondern krumm wie eine Banane ins Stillkissen gekuschelt zum Krach der Abzugshaube. Ich trinke meinen morgendlichen Kaffee also eingemummelt in Männes Bundeswehrparka auf der Terrasse und warte auf die Ricke mit ihren zwei Kitzen, die morgens oft am Waldrand frühstücken...


Donnerstag, 4. September 2014

8 Wochen Babyglück - Von einem Extrem ins andere

8 Wochen und 1 Tag ist die Hummel heute alt und muss schon fleißig ihr Immunsystem trainieren. Seit vorgestern wird sie von einem Schnupfen gequält und ich bin einfach nur sauer. Auf was oder wen weiß ich nicht. An Gott glaube ich nicht und an sowas wie Schicksal eigentlich auch nicht, aber ich bin es so leid und würde gern auf irgendwas "persönliches" wütend sein. Ständig ist irgendwas anderes und wir kommen hier überhaupt nicht zur Ruhe. Mit unserer Horrorgeburt fing es an, dann kam die Brustenzündung, die Schreiphase, der erste Wachstumsschub, dann mussten die Fäden der Dammnaht gezogen werden, weil sie eingewachsen waren (ganz toll, wirklich!), die Bauchprobleme, der zweite Schub, jetzt der Schnupfen und das ewige unangenehme Gefühl/Zwicken der Dammnarbe, was laut Arzt noch locker 6 Monate anhalten kann. Tolle Wurst, wirklich. Zwischendurch gibt es zwar auch mal nen guten Tag, an dem wir uns etwas erholen können, aber die getankte Kraft reicht für 3 schlechte einfach nicht aus. Irgendwie gibt es auch nur Extreme.

In der Nacht zu gestern schlief die Hummel z. B. kaum, gestern über den Tag auch nicht, dafür wollte sie etwa jede Stunde trinken. War auch kein Thema, mit verstopfter Nase ist trinken mega anstrengend für sie und dass sie dann nicht viel auf einmal schafft, ist ja irgendwie klar. Letzte Nacht schlief sie dafür fast 11 Stunden und ich musste sie zwischendurch zum Stillen wecken, weil mir die Brust schon richtig weh tat. Viel getrunken hat sie trotzdem nicht, so dass ich heute Morgen zusätzlich abpumpen musste. 80ml in 6 Minuten, na Halleluja. Jetzt schläft sie wieder und mir graut es schon vor der Nacht. Wobei ich hoffe, dass sie einfach ein erhöhtes Schlafbedürfnis hat, weil sie krank ist und auch heute Nacht einigermaßen Ruhe sein wird.

Wie lang soll das so weitergehen? Entweder alle 1,5-2 Std wach die Nacht oder alle 6? Wie wär's denn mit regelmäßig alle 4-5 Std, das scheint mir für alle Beteiligten ein fairer Deal zu sein. Dass sie 6 Stunden schläft erwarte ich ja gar nicht, zumal ich dann irgendwann im eigenen Saft liege, was auch nicht so toll ist :-/ Heute Morgen war meine Betthälfte jedenfalls klatschnass, weil so viel Milch ausgelaufen ist (trotz Moltonauflage und extra Moltontuch!). Ich bin ein Plan-Mensch, mir fehlt die Regelmäßigkeit.

Nun aber zum Update:

8 Wochen Baby sein

Daten: 59cm, 6,2kg

Das mag ich: die Bärchenrassel; Auto fahren; aufrecht oder im Fliegergriff getragen werden, damit ich viiiiel sehen kann, ganz nah bei Mama schlafen, Lichtspiel

Tragebaby *_*


Das mag ich gar nicht: rücklings auf dem Arm liegen, da sieht man ja nix; Nase absaugen; aus dem Fläschchen trinken; im Wohnzimmer einschlafen und woanders aufwachen; Mama beim Essen zuschauen

Das ist neu: erste konzentrierte Greifversuche; sobald sie auf dem Bauch liegt, versucht sie sich irgendwie voran zu schaffen, was teilweise sogar funktioniert, zur Beruhigung am eigenen Fäustchen nuckeln; zwischendurch auch nachts längere Schlafphasen am Stück


Kleine Robbe :)

Erlebnisse: das erste Mal nur mit Oma zu Hause, ohne Mama und Papa; viel Babybesuch beim GVK-Treffen


8 Wochen Eltern sein

Neue Erkenntnisse: ein Baby zu bespaßen, das zwar viel will, aber einfach noch nicht kann, ist echt schwierig; egal, wie genervt ich bin, die Hummel mit meiner Mama allein zu lassen war nicht leicht; sie verändert sich so schnell, dass man mit dem Fotosmachen kaum hinterher kommt

Dafür fehlt die Zeit: Haushalt, wie immer; lernen; nähen; bloggen; Zweisamkeit

Das war blöd: Dieser verdammte Schnupfen und sein Kind leiden sehen zu müssen. Trotz Muttermilch und Nasentropfen, musste ich sie beim Stillen oft abdocken, damit sie Luft holen kann. Diskussionen mit Christian, der manchmal einfach nicht verstehen will (oder kann?), dass ich auch mal Feierabend / ne Pause brauche. Meine Mama + Geschwister wieder fahren zu lassen :( Sie haben mir so toll geholfen und hatten so eine Freude daran, Zeit mit der Hummel verbringen zu können.

Der glücklichste Moment: Nach dem Geburtstagsessen nach Hause zu kommen und die Kleine friedlich schlafend im Stillkissen liegen zu sehen.

Nächte: durchwachsen, wie oben bereits beschrieben :(

Darauf freuen wir uns: morgen gehen wir nochmal zur Osteopathin; Freitagnachmittag sind wir zum Grillen eingeladen und ich freu mich auf die Samstagabend-Show von Andreas Gabalier (bitte nicht mit Steinen werfen *duck*)

Das macht Mama glücklich: in Ruhe duschen; zu wissen, dass meine Familie mich so toll unterstützt, obwohl sie weit weg wohnt; die Treffen mit den GVK-Mädels

Das macht Papa glücklich: Die Hummel abends in den Schlaf zu kuscheln; den Elterngeldantrag fertig zu haben (man, was ein Akt!); Mama glücklich machen, denn: Wenn Mama nicht zufrieden ist, ist es keiner *hehe*


Hier wird noch gekugelt: Mandy Anna


Die Idee stammt von Svenja.

Vielen Dank für eure vielen und lieben Kommentare zu den letzten Posts. Ich weiß, hier wird zur Zeit viel gemault und manchmal auch gejammert und ich bin froh, dass ich offenbar noch keinen vergrault habe und ich durch euch so viel Unterstützung bekomme. Ich weiß das sehr zu schätzen :)

Alles Liebe

Nadja