Mittwoch, 24. September 2014

Vom Stillfrust zum happy End

Heute möchte ich endlich das Thema Stillen ansprechen. Der regelmäßige Leser hat ja mitbekommen, dass es bei uns anfangs überhaupt nicht rund lief und ich mehrmals kurz davor war, aufzugeben.

Eigentlich begann unsere Stillbeziehung sehr gut. Die Hummel war noch keine 10 Minuten auf der Welt, als ich sie das erste Mal anlegte und es klappte wirklich gut. Sie trank auf beiden Seiten je eine halbe Stunde lang ohne Unterbrechung. Die Hebamme war ganz begeistert und meinte, wir zwei seien Naturtalente. Das machte mich natürlöich irre stolz und beruhigte mich auch irgendwie, denn ich hatte vorher schon etwas Sorge, dass es evtl. nicht klappen könnte. Aus meiner Familie hat kaum jemand gestillt, angeblich hat es bei niemandem funktioniert.

Voll motiviert legte ich mein Kind also fleißig an, wenn sie scheinbar danach verlangte und wurde schnell ernüchert. So harmonisch und friedlich, wie man es in der Werbung sieht, war Stillen gar nicht. Ich hatte jedes Mal höllische Schmerzen beim Anlegen und durch das Lanolin, das ich danach auf die Brustwarzen schmieren sollte, klebten sie an der Kleidung fest, was beim Lösen auch sehr schmerzhaft war. Ich stillte im Liegen, weil ich wegen des Dammrisses nicht sitzen konnte/durfte, fand es aber eigentlich total unbequem.

Einmal kam eine Schwester und fragte, ob das mit dem Stillen funktionierte. Ich sagte einfach ja, denn die Hummel trank ja und war meistens danach auch zufrieden. Die Schmerzen seien normal, das würde sich einpendeln. Dummerweise sprach ich nicht an, dass ich das Stillen so unbequem fand und mir schon richtig der Rücken weh tat. Ehrlich gesagt spielte da auch eine große Portion falscher Stolz mit hinein. Ich wollte mir keine verschiedenen Positionen oder das Anlegen zeigen lassen, ich wollte es selbst hinkriegen. Haben andere ja schließlich auch schon geschafft.

Am 2. und 3. Tag nach der Geburt kam schließlich der Milcheinschuss und die nächste Qual begann. Innerhalb von Stunden wurden die Brüste riesig und taten nun auch ganz grausig weh. Ich fragte mich zum ersten Mal, was sich die Natur dabei nur gedacht hatte. Noch hatte ich immerhin das Glück, dass die Hummel nach jedem Stillen ca. 4 Stunden schlief. Trotzdem wurde meine linke Brustwarze bald blutig und löchrig, die Schmerzen kaum zu ertragen

1,5 Wochen nach der Geburt hatte ich abends schlimmen Schüttelfrost (fragt nicht wie das ist, wenn man unter Dusche das Gefühl hat zu erfrieren und die Nippel eh schon weh tun. Es war grausam!) und am nächsten Tag 40°C Fieber. Meine linke Brust war knallrot, heiß und entzündet. Um den Milchstau loszuwerden, sollte ich links häufiger anlegen. Ich war durch das Fieber natürlich total geschwächt, also zeigte mir meine Hebamme das Stillen im Liegen. 'Hätte ich das mal im Krankenhaus gewusst!', schoss es mir durch den Kopf. War nämlich eigentlich doch ganz bequem, wenn man es denn richtig machte. Leider verschlimmerten sich die Schmerzen in der Brustwarze durch das häufige einseitige Stillen und ich schrie bei jedem Anlegen auf, weinte die komplette Stillzeit durch und war danach klatschnass geschwitzt. Ich begann vor Angst zu zittern, wenn mein Kind wach wurde und Hunger hatte. Christian tigerte völlig aufgelöst durch die Wohnung und war kurz davor, Fertignahrung zu besorgen, um mich von diesen Qualen zu erlösen.

Meine Hebamme, die mich ständig zum Durchhalten animierte, zog einen letzten Trumpf aus dem Ärmel und riet mir, mich an die Stillberatung in meiner Entbindungsklinik zu wenden. Ich wusste nichtmal, dass es sowas gibt. Ich hatte Glück, die Beraterin war sofort per Telefon zu sprechen und machte abends einen Termin mit mir aus. Außerdem sollte ich mir eine elektrische Milchpumpe und ein Antibiotikum gegen die Entzündung verschreiben lassen.

Abends fuhren wir dann mit Baby und Pumpe im Gepäck ins Krankenhaus. Frau J. zeigte mir nicht nur den richtigen Umgang mit der Pumpe, sondern gab mir auch viele Tips, wie ich meine Milchproduktion regulieren konnte. Endlich wurde auch die Ursache für den Milchstau gefunden. Meine Milch war so fettig, dass die Milchkanäle links völlig verstopft waren und kaum Milch heraus kam. Dies war auch der Grund, weshalb die Hummel dort alles kaputt gebissen hatte. Sie musste eine Wahnsinnskraft aufwenden, um überhaupt etwas zu bekommen. Die Milchpumpe saugte die Verstopfungen ab, mein Baby hätte das in diesem Alter niemals schaffen können. Seitdem nehme ich Lecitin-Kapseln, die Milch wird dadurch dünner und fließt besser ab.

3 Wochen lang pumpte ich links ab und stillte nur mit rechts, denn die Brustwarze sollte erstmal heilen können. Schön war das nicht, denn nach jedem Stillen musste ich nachts noch raus und pumpen, obwohl ich den Schlaf dringend hätte brauchen können. Außerdem ließ mir mein Baby tagsüber nicht unbedingt Zeit zum Abpumpen, was sehr oft zu schmerzender, geschwollener Brust führte. Auch dauerte es lange, bis meine Brustwarzen sich an das saugende Baby gewöhnen konnten, denn links wurde ja nur gepumpt und die rechte stand unter Dauerbelastung.

Zusätzlich zu den körperlichen Schwierigkeiten belastete mich die Abhängigkeit. Ich musste immer da sein, ohne mich ging nichts und ich fühlte mich, wie in Ketten gelegt. Mit Baby konnten wir nirgends hin, da sie so schnell überreizt war, ohne Baby konnte ich aber auch nicht weg, da ich ja stillen und pumpen musste. Entgegen aller Meinungen gingen auch die Schmerzen einfach nicht weg, obwohl mir bei der Stillberatung versichert wurde, dass ich alles richtig machte. Die Familie meines Freundes redete permanent auf mich ein, ich solle doch abstillen, die Schmerzen seien nicht normal  und wenn ich Fläschchen geben würde, wüsste ich wenigstens, wie viel die Kleine trinkt. Auf einer Feier durfte ich mir dann noch anhören, dass mein Kind nicht satt sei, weil sie nach einer Stunde stillen immer noch Hunger hatte und herzzerreißend schrie (sie steckte mitten im ersten Wachstumsschub, fand ich später heraus).

Also kam der Tag, an dem ich beschloss, das Stillen aufzugeben. Ich war immer der Überzeugung, dass es das Beste für mein Baby ist und dieser Gedanke ließ mich durchhalten, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich erzählte einer langjährigen Freundin davon, die selbst 2 Kinder hat, aber nie stillen konnte und sie sagte mir: "Nadja, sei mir nicht böse, dass ich das so sage, aber du musst dich auch auf's Mamasein einlassen. Dein Leben ist nicht schlechter geworden, es ist nur anders. Diese Veränderung musst du akzeptieren, ansonsten kämpfst du die nächsten Jahre mit Kind gegen deine eigenen Windmühlen." Ich begann zu weinen, denn sie hatte Recht. Ich hatte krampfhaft versucht, meinem alten Leben hinterher zu jagen, während mein neues neben mir auf und ab hüpfte und nach Aufmerksamkeit schrie. Anstatt zu sehen, wie schön es auch war, mein Baby endlich live bei mir zu haben, habe ich mir nur die (scheinbar) negativen Auswirkungen vor Augen gehalten.

Ich sah mein schlafendes Baby an, atmete tief durch und beschloss, dem neuen Leben eine Chance zu geben. Ich machte mir klar, dass stillen eigentlich auch sehr praktisch ist, denn ich muss unterwegs nie lange Mahlzeiten zubereiten, sondern kann sofort loslegen. Beim Stillen ist mir mein Baby so nah wie niemandem sonst, es sind Momente, die nur uns gehören und die uns keiner wegnehmen kann. Außerdem stillte ich ab denn erstmal nur im Liegen. Ich richtete es uns auf der Couch gemütlich ein, packte überall Decken und Kissen in greifbare Nähe und achtete darauf, sie bei den ersten Anzeichen von Hunger anzulegen, damit sie in Ruhe anfangen konnte zu trinken, statt hektisch an mir herum zu reißen. Der nächste Tag war der erste, an dem ich mein Baby schmerzfrei stillte.

Mittlerweile kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Natürlich ist es manchmal anstrengend, denn zu Wachstumszeiten hängt die Hummel wie eine Klette an mir und zehrt mich, gefühlt, aus. Aber ich weiß dennoch, dass ich das richtige für mich und mein Baby getan habe, denn jede Nacht mehrmals aufstehen und Fläschchen rühren würde uns beide wohl in den Wahnsinn treiben. Ich stille sie nach ihrem Bedarf, tagsüber öfter, nachts normalerweise nicht so oft. Sie bestimmt, wann sie trinken will, denn nur sie weiß, wann sie Hunger oder Durst hat. Ich esse und trinke ja auch, wenn mir danach ist und nicht, wenn es mir jemand erlaubt. Das heißt, dass ich nicht auf die Uhr schaue, was mir natürlich auch wieder Kritik entgegenbrachte.

"Was, du stillst schon wieder? 2 Stunden sind doch noch gar nicht vorbei, das ist aber nicht normal!" Und das von einer Frau, die selbst NIE gestillt hat, weil es ihr zu umständlich war! "Was, du stillst? Aber dann weißt du doch gar nicht, wie viel sie getrunken hat!" Nö, weiß ich auch nicht, aber ich weiß ja auch nicht, wie viel Hunger sie hat. Weiß ICH denn vorher, wie viel ich essen will/kann, wenn ich hungrig bin? Diese Einstellung, dass ein Baby wie eine Maschine funktionieren und streng nach Uhr gefüttert werden soll, macht mich so wütend, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Man merkt doch, ob das Kind noch/wieder Hunger hat oder ob es aus Langeweile an die Brust will. Letzteres lasse ich nicht zu, meine Brustwarzen sind dazu einfach zu empfindlich, aber ansosnten höre ich auf mein Kind und mein Gefühl und wir fahren gut damit. Da sie jede Woche zwischen 300 und 400g zunimmt, kann mir auch keiner erzählen, dass mein Kind nicht satt wird. Rein aus Neugier (ok, und um den Nervensägen eins auszuwischen) habe ich in der Apotheke eine Babywaage bestellt, um zu schauen, wie viel die Hummel bei einer Mahlzeit trinkt.

Ich genieße es mittlerweile, dass wir uns so nah sind und diese Nähe mit niemandem teilen müssen. Nur mein Mädchen und ich. Klingt egoistisch, aber ich würde es der buckligen Verwandtschaft auch schlicht nicht gönnen, wenn sie mein Baby füttern könnten!

Stillen ist für ein Baby so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es bietet Körperkontakt mit Mama, Trost und Geborgenheit. Sprecht euren Kindern das nicht ab und hört auf euer Bauchgefühl, auch, wenn irgendwer der Meinung ist, er oder sie müsse es besser wissen.

Alles Liebe

Nadja

PS: Ich möchte hiermit natürlich niemandem Vorhaltungen machen, der sein Baby aus welchen Gründen auch immer nicht stillen kann! Weder mein Freund, noch ich wurden gestillt und sind trotzdem groß geworden (mein Freund sogar seeehr groß *haha*). Ich habe auch trotzdem eine gute Bindung zu meiner Mama. Bindung entsteht nicht nur durch stillen, Mamaliebe hat soo viele Facetten. Ich persönlich denke aber, dass man immer alles versuchen sollte, bevor man das Stillen einfach so aufgibt, denn es hat auch so viele schöne Seiten für einen selbst und für sein Kind. Und im Endeffekt ist die Stillzeit soo kurz im Vergleich zum Rest des Lebens, dass ich einfach denke, dass man einen gewissen Verzicht in dieser kurzen Zeit ruhig auf sich nehmen kann.

18 Kommentare:

  1. Liebe Nadja,
    Wie schön, dass ihr einen Weg gefunden habt! Stillen ist etwas wunderbares ... ich habe gerade abgestillt und war anfangs auch echt traurig, aber zum Glück geht das Kuscheln auch beim Flasche geben und wir haben es ja auch einige Zeit lang gemacht ;)
    Grüße und Knutschis an die Hummel!

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  2. Liebe Nadja, danke für deinen offenen Bericht und die ehrlichen Worte. Toll, dass ihr es zusammen.geschafft habt. Ich wünsche eich weiterhin alles Gute!

    Liebe Grüße

    Steffi

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  3. Ich habe die Miss 4 Monate gestillt und fand es ätzend. Das Kind war unruhig, und hat total unregelmäßig getrunken. Später habe ich dann gemerkt, dass es an mir lag, weil ich einfach total überfordert war. Und ich hatte keine Schmerzen, also nur die normalen, deshalb Hut ab, dass Du es durchgezogen hast.

    Beim Junior habe ich gesagt: Ich gebe Dir eine Woche. Entweder es klappt, oder eben nicht. Ich habe ihn 9 Monate gestillt. Als er mich dann gebissen hat, habe ich aufgehört. ;) Ich hatte bei ihm ein gewisses LMAA-Gefühl und das hat mir wohl geholfen ruhig zu bleiben und das hat sich natürlich auf ihn übertragen. Ich finde man sollte versuchen zu stillen, aber wenn man damit absolut nicht klar kommt, dann soll es halt nicht sein.

    Ich finde es ganz schlimm, dass Dir reingequatscht wurde. Dieses Problem hatte ich GsD nicht.

    LG

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    1. Das macht echt soo viel aus, ob man sich entspannen kann dabei oder nicht. Ich hab mich auch so verrückt gemacht, weil das einfach nicht geklappt hat.

      Männes Familie ist leider so *sfz* Für die bedeutet Unterstützung, dass sie dir sagen, wie du es machen sollst. Machst du es aber nicht und wehrst dich evtl. sogar noch, sind sie beleidigt. Ich bin echt froh, dass wir es geschafft haben.

      LG :)

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  4. Bin froh, dass es mit dem Stillen nun doch noch problemlos funktioniert :)
    Die Story bis dorthin liest sich jedoch wie ein einziger Alptraum ... ich glaube, dass mich das grad echt in meinem Vorhaben bestärkt hat, kein Kind haben zu wollen xD
    Hab du aber noch ganz viel Spaß mit deiner kleinen hungrigen Hummel! :)

    Liebste Grüße
    Su

    P.S.: Eine Frage hätte ich aber mal noch zu einer anderen Sache. Wirst du deinen anderen Blog denn nun aufgeben und nur noch diesen hier weiterführen? Falls dem so sei, würde ich dahingehend meine Blogroll nämlich mal aktualisieren ;)

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    1. Ach Quatsch, selbst, wenn das mit dem Stillen nicht funktioniert, kann man ein Kind groß kriegen ;) Es hat sich schon sehr viel verändert, aber ohne sie kann ich'S mir auch nicht mehr vorstellen. Sie ist soo niedlich und zuckersüß, das kann man sich kaum vorstellen :)

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  5. Liebe Nadja,

    wie schön, dass es nun gut klappt bei euch und du eine gute Stillberatung hattest!!
    Ich teilstille und pumpe und glaube mir: auf das Reinigen, Sterilisieren und Zubereiten von Fläschchen könnte ich verzichten ;) Das kostet alles enorm viel Zeit: Flaschengedöns und nach jedem Anlegen plus Zufütterung noch abpumpen. Damit bin ich gut beschäftigt und ohne Benjamins Hilfe wäre dieses Pensum nicht möglich. Wenn ich einen Termin habe, muss ich das Pumpen auch mal ausfallen lassen. Und unterwegs zu sein ist wirklich kompliziert und wir haben schweres Gepäck ;) So bleibe ich fast nur zu Hause und im Kiez, aber das ist okay.
    Meine Stillberatung und die stillerfahrene Hebamme konnten uns leider irgendwann nicht mehr weiterhelfen. Ich freu mich total für euch und bin gespannt, wie lange ihr stillt und, hey, du hast ein tolles Durchhaltevermögen!!!! Trotz der Schmerzen und der Entzündung. Das schafft nicht jeder!
    Liebe Grüße
    Wenke

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    1. Es ist echt so schade, dass es bei euch nicht so recht klappen will :( Ich kenne die Abpump-Problematik ja und ich habe es auch gehasst! Manchmal muss ich nachts raus und pumpen, wenn sie zu lang eschläft. Da schlafe ich jedes Mal fast bei ein :(

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  6. Eine Frage noch: wenn du eine Stunde stillst: trinkt die Hummel dann komplett durch?

    Wenke

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    1. Eine Stunde hat sie nur in den ersten Tagen getrunken, mittlerweile trinkt sie maximal ne viertel Stunde und das ist dann schon echt lang! Schade eigentlich, sonst könnte ich beim Stillen lesen oder so :-/ Ich hab einen heftigen Milchspendereflex, da kommt immer richtig viel auf einmal. Daher ist sie schnell satt.

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  7. Wow, was für ein (Reifungs-)Prozess! Da ist man ja sogar als Blog-Leserin stolz auf dich und das was du geschafft hast :)

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  8. Was ein schönes "Happy End"! Da hab ich ja fast Pipi in die Augen bekommen ;)
    Ich sehe das ganz genauso, wie du! Und ich würde mir wünschen, wenn viel mehr Frauen das Stillen zumindest mal eine Weile ausprobieren würden. Ich habe in Pauls Schwangerschaft ganz komische Gefühle beim Gedanken ans spätere Stillen gehabt. Ja, ich fand die Vorstellung richtig eklig. Trotzdem wollte ich unbedingt stillen. Weil ich meinem Kind das beste und natürlichste unbedingt geben wollte. Ich hatte dann ziemliche Angst, dass es vielleicht nicht klappen könnte, weil ich dafür nicht richtig "offen" bin, schließlich fand ich die Vorstellung ja eklig...
    Aber dann habe ich immer so gedacht: Das wird schon klappen. Irgendwie wird das schon klappen. Die Natur will das so und dann macht die das auch.
    Unser Start war etwas schwierig. Mit meiner rechten Brustwarze stimmt wohl etwas nicht, man sah nichts von außen, aber sie tat höllisch weh (das gleiche hatte ich bei Levi auch). Links ging halbwegs. Richtig blutig hatte er sie mir zum Glück nicht genuckelt (Levi hingegen schon, beide Seiten, du hast so recht, was die Natur sich dabei gedacht hat...)
    Ich musste es aber ertragen, dass mein hungriges Baby vor der vollen rechten Brust schrie und schrie und schrie und nicht andocken wollte. Grausam.
    Die Schwester meinte dann, ich solle das erstmal aushalten. Wenn der Hunger groß genug ist, wird er schon trinken. Ja, nützte ja im Grunde auch nichts, was sollte ich sonst tun? Nur links anlegen ging ja nun auch nicht.
    Dann kam mir die Idee, dass es vielleicht deshalb ist, weil er merkt, dass ich bei der rechten Seite so verkrampft bin, weil es so weh tut. also nahm ich rechts Stillhütchen. Und dann klappte es. Einige Tage, dann wollte er auch links Stillhütchen. Blöd, aber immerhin funktionierte es. Ich fand das Stillen dann nicht besonders großartig. Es war Mittel zum Zweck, mehr nicht. Als er 4 Monate alt war kamen wir (mit etwas Kampf) von den Hütchen weg und von da an begann ich tatsächlich, das Stillen als schön zu empfinden und als er sich mit 8-9 Monaten abstillte, war ich schon etwas traurig.
    Wer hätte das gedacht, wo ich in der Schwangerschaft die Vorstellung so eklig fand.
    Deshalb finde ich, jede sollte es zumindest probieren.
    Oder auch drum kämpfen. Zumindest so lange, wie es zumutbar ist.
    Finde ich total toll, dass du das durchgehalten hast und jetzt so glücklich damit bist! Da weiß man doch, das war es wert, oder?
    Levi ist übrigens auch sehr schnell satt. Der trinkt auch meist max. ne Viertelstunde. Das war für mich ganz neu, den Paul hatte immer so 20-30 Minuten getrunken. Erst später, als er älter wurde, war er oft nach 10 Minuten fertig. Aber vielleicht lag es auch an den Hütchen, dadurch kam bestimmt nicht so viel auf einmal.

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    1. Ohje, das hört sich auch total gruselig an :( Es ist wirklich unglaublich, zu was einem Kampf das Stillen werden kann, gemein!

      Eklig fand ich die Vorstellung zwar nicht, aber schon seehr merkwürdig. Allerdings ist das ja mit Vielem so, dass es dann in der Realität gar nicht so merkwürdig ist. Zumal sich sowieso alles relativiert, wenn man erstmal im Mamamodus ist ;)

      Was ich richtig doof finde ist, wenn Frauen es gar nicht erst versuche, sondern nicht stillen, um unabhängig zu sein. Ganz im Ernst, was sind die paar Monate Stillzeit im Leben?? Als Mama hat man nunmal eine andere Verantwortung und das Leben hat sich geändert. Dass sich immer die Babys den Eltern anpassen sollen in unserer Gesellschaft, das macht mich wütend und traurig. Aber wenn sie groß sind wird gejammert, dass man ja ach so viel verpasst hat...

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  9. Sehr schön geschrieben!
    Toll, dass es doch noch geklappt hat!
    Wir hatten ähnliche Probleme am Anfang. Hab nur noch abgepumpt, weil ich so viele tiefe Risse in beiden Warzen hatte :(
    Nach 4 Wochen ging es wieder.
    In der Zeit sagten der Mann und die Mama, dass ich doch lieber abstillen soll...
    Aber dafür war ich irgendwie zu stolz und hatte ne super Hebamme, die mich unterstützte!

    Ich kenn auch das Gefühl froh zu sein, dass niemand anders die Kinder füttern kann ;)

    Liebe Grüße
    Yvonne

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  10. Das hast Du aber sehr schön geschrieben! Wenn ich mich so umschaue, stillen ging eigentlich bei den meißten Frauen nicht ganz problemlos. Heute fehlen eben die Mütter und Omas die daneben stehen und Dir sagen was Du tun kannst oder die Dir Mut zusprechen. Also Deine Verwandschaft möchte ja niemand geschenkt haben! ;-)
    Schön das Ihr es jetzt genießen könnt! Wenn ich mich so erinnere, bei meinem ersten Kind war die Stillbeziehung auch nicht so leicht, da habe ich eher aus Vernunftsgründen weiter gestillt, bei meinem zweiten genieße ich es aber abgöttisch. Ich hoffe das wir das noch laaaange fortführen können! ;-)

    Ganz liebe Grüße Shiva

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  11. Ich habe versprochen, dass ich mein Zeugnis über das Kraut abgeben werde, das dieser Mann namens Dr. AKHERE mir geschickt hat, um mein Myom und meinen verstopften Schlauch zu heilen
    Ich bin Andrew Jessica aus den USA. Ich möchte mich ganz herzlich bei Dr. AKHERE bedanken, dass er mir mit seinen Kräutern geholfen hat. Nach 6 Jahren Ehe ohne Kind, aber danke Gott heute mit der Hilfe von DR AKHERE Kräutern, die ich innerhalb eines Monats schwanger wurde zwei Wochen nach der Verwendung seiner Kräuter, und ich bete, dass Gott ihm mehr Macht gibt, um anderen zu helfen, die versuchen, schwanger zu werden. Versuchen Sie, einen Ehemann / Ehemann zurückzubekommen

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